Mittwoch, 4. Juni 2014

Geheimnisse von Stonebridge 2

Sie ging immer tiefer in den Wald hinein, bis sie zu einer kleinen Lichtung kam, und rief nach ihren Eltern:
,,Mum? Dad? Wo seid ihr?" Um sie herum raschelte es im Gebüsch. Sie spürte, dass sie hier waren. Ihr Rudel, das durch die Büsche kroch und sie heimlich beobachtete. ,,Tara. Du bist wieder da. Wo bist du letzte Nacht gewesen? Es war Vollmond!", ertönte eine Stimme hinter ihr. Ein grauer Wolf kam langsam aus seinem Versteck hervor und setzte sich vor sie hin. Es war ihr Vater, Eyota, der Leitwolf des Rudels. ,,Warum bist du nicht verwandelt?",fragte er sie und schaute sie vorwurfsvoll an.
Rasch schaute sich Tara noch einmal um und verwandelte sich wieder in eine hübsche weiße Wölfin. ,,Verzeih Vater, ich war nur bei Freunden." - ,,Bei Freunden? Du hast doch gar keine Freunde in Stonebridge!" Genervt verzog sie das Gesicht und drehte sich zu ihm um: ,, Bald aber vielleicht."Verwirrt starrte Eyota sie an :,, Was soll das heißen, bald?" - ,, Wenn sie sich einig sind, dass ich die Mutprobe bestanden habe." - ,, Und die Mutprobe musste ausgerechnet letzte Nacht sein? Was musstest du tun?Wissen sie , dass du ein Werwolf bist? Du hast ihnen doch nicht etwa  unser Versteck verraten?" - ,,Ja ...Ich musste nur eine Nacht in einem Haus auf dem Friedhof verbringen, das ist alles. Und nein, ich habe ihnen nicht erzählt , dass ich ein Werwolf in, geschweige denn von unserem Versteck." Erleichtert atmete Eyota auf und führte das Rudel zu einer alten Hütte, wo er mit Tara und seiner Frau in seiner menschlichen Gestalt lebte. 
,,Wartet hier", sagte er und verschwand in der Hütte. Tara verwandelte sich wieder in einen Menschen und folgte ihm in die Hütte. Eyota hasste es, wenn ihm das Rudel bei der Rückverwandlung zusah, daher verwandelte er sich erst in der Hütte zurück. ,,Hast du was vergessen?", fragte er und zog sich nochmal schnell um. ,,Ich wollte nur meine Schultasche in mein Zimmer bringen. Gestern hätte ich unmöglich unbemerkt nach Hause gehen können und so hab ich sie am Rande des Waldes versteckt, um sie nicht die ganze Zeit über tragen zu müssen." Eyota nickte und setzte sich auf ein altes Sofa. Schnell packte sie ihre Sachen aus, um bei der monatlichen Wanderung nicht zu spät zu kommen. ,,Komm schon Tara! Bald ist Abend und wir wollen doch den Mondaufgang sehen!", rief ihr Vater ihr zu und verwandelte sich wieder in einen Wolf. ,,Ich komme Dad!", rief sie , sprang von der Veranda und verwandelte sich ,noch bevor sie landete, in eine Wölfin. 

Sie wanderten lange Zeit durch den Wald, bis sie zu einem versteckten Tal kamen. Selbst die Bürger von Stonebridge kannten dieses Tal nicht, so konnten sie ungestört den Abend genießen,ohne sich beobachtet fühlen zu müssen . Gemächlich kletterten sie die Felsen am Berg  hoch und betrachteten die Landschaft, die sich im Abendrot   mehr und mehr verfärbte. Langsam neigte sich der Tag dem Ende zu und die Sonne verschwand  hinterm Horizont. Gespannt erwarteten die Wölfe den Mondaufgang.
Blass schimmerte der Mond durch das Abendrot und schien mit zunehmender Dunkelheit immer stärker zu scheinen. 
,,Es ist so weit, " sagte Eyota und sprang auf einen Felsen, ,,verteilt euch". Und jeder suchte sich eine andere Stelle, von der er den Mond anheulen wollte. Eyota machte den Anfang und nach und nach fielen die anderen mit ein. 

Plötzlich vernahmen sie ein Heulen aus weiter Ferne. Sofort verstummten sie und horchten, aus welcher Richtung das Heulen kam. ,,Es kommt aus dem Nordwesten", erwiderte Eyota. ,,Stonebridge,"stammelte Tara und starrte in die Finsternis. ,,Das ist der Hilferuf! Irgendetwas muss da passiert sein!", sagte Taro, einer der Ältesten des Rudels . ,,Ich werde nachsehen," sagte Tara entschlossen und kletterte die Felsen hinunter. ,,Tara , warte!", rief Eyota ihr hinterher, doch seinen Ruf hörte sie nicht mehr. Vorsichtig sprang sie von Felsen zu Felsen, um nicht abzurutschen. Endlich unten angekommen, folgte sie geschwind dem Heulen. 
Sie preschte durch den Wald , doch von einem Moment auf den anderen verhallte das Heulen!  Überrascht blieb Tara stehen und lauschte dem Wind. War es eine Falle? Riefen die Wölfe von Stonebridge nach Hilfe, um ihr Rudel anzulocken? 
Schnell versteckte sie sich im Gebüsch und verwandelte sich  zurück. 
Langsam kroch sie aus ihrem Versteck und ging weiter in Richtung Stonebridge. Plötzlich ertönte wieder das Heulen. Es war ganz in der Nähe! Schnell folgte Tara dem Heulen und fand kurz vor der Stadt auf einer einsamen Lichtung  einen Wolf.




Auf einmal hörte er auf zu heulen und starrte in ihre Richtung. Auch wenn sie sich hinter einem Baum versteckte, konnte er ihre Anwesenheit förmlich spüren. ,,Wer ist da?", fragte er mit eiserner Stimme. Behutsam trat Tara aus dem Schatten ins Licht. ,,Tara?", stammelte er erstaunt und ging ihr entgegen. Irgendwie kam ihr seine Stimme bekannt vor: ,,Josh? Bist du es? Wieso heulst du denn den Hilferuf?" Er zögerte einen Moment und schaute sich um: ,, Tara...die Stadt ist ganz verlassen. Alle Wölfe sind verschwunden! Es muss letzte Nacht passiert sein, denn als ich heute morgen nach Hause kam, war es totenstill in den Straßen, alle Läden waren zu, die Haustüren sperrangelweit offen und von meinen Eltern fehlte jede Spur! Und als ich die anderen aus der Gang suchte, waren  sie auch verschwunden." 
- ,,Das ist doch unmöglich! Wo können sie nur sein? Am besten ist, wir suchen sie! Weit können sie noch nicht sein! Hast du den eine Vermutung, wo sie hingegangen sein könnten?", spekulierte Tara nachdenklich und verwandelte sich wieder in eine Wölfin. 
Josh zuckte mit den Schultern und erwiderte verwirrt: ,,Ich bin durch die ganze Stadt gelaufen, habe jeden Park, jede Grenze unseres Reviers abgesucht aber niemanden gesehen." - ,,Wie können mindestens tausend Wölfe in einer Nacht verschwinden? 
Eine große Menschenmenge oder ein Wolfsrudel in der Größe fallen  doch überall auf?!" Müde ließ Josh den Kopf sinken und legte sich was hin. ,,Ruh dich was aus. Ich werde meinem Vater berichten, was geschehen ist und das Rudel um Hilfe bitten." 
Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von ihm, aber er bestand darauf, sie zu begleiten, um nicht auch noch spurlos zu verschwinden. 
Traurig blickte er ein letztes Mal zur verlassenen Stadt, betrachtete die alte Steinbrücke, die den einzigen Weg in die Stadt für Besucher bildete, und folgte Tara durch die Dunkelheit.



,,Versprichst du mir, dass du den Ort, zu dem ich dich führen werde, niemandem zeigst?", fragte Tara nach einiger Zeit und ging weiter. ,,Ja. Was ist das eigentlich für ein Ort, zu dem du mich führen wirst?", erwiderte er schnaufend und schaute ab und zu in die Baumwipfel. 
Schließlich gelangten sie in das geheime Tal und suchten nach Taras Rudel. ,,Vater, bist du hier?", rief Tara und schaute zum Berg, wo sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. ,,Du wagst es, einen Wolf vom Stonebridge-Rudel in unser Tal zu führen?", hallte Eyotas Stimme durchs Tal. ,,Vater, komm runter! Dann kann ich dir alles erklären!" 
Schließlich kletterte  er mit den anderen hinunter und würdigte Josh keines Blickes. ,,Das ist Josh. Er hat den Hilferuf geheult. Letzte Nacht sind alle Wölfe aus seinem Rudel verschwunden.  Stonebridge wirkte wie eine Geisterstadt, nirgendwo eine Spur von ihnen", berichtete Tara und schaute in die Runde. Nachdenklich starrte Eyota auf den Boden und wisperte: ,,Wie leer gefegt also... Das muss ich sehen. Es ist völlig unmöglich, dass ein so großes Rudel in einer Nacht verschwindet!"
Und wieder machten sie sich auf den Weg nach Stonebridge.

Alles war still, totenstill, als sie durch die Stadt liefen. Auf dem Marktplatz vernahmen sie auf einmal ein bedrohliches Heulen. 
Von allen Seiten wurden sie umzingelt. Verwirrt schaute Josh sich um. ,Wo sind die auf einmal hergekommen?´ , dachte er und suchte in der Menge nach seinen Eltern. ,,Josh! Ich kann es nicht glauben, dass du mich ausgenutzt hast, um mein Rudel in die Falle zu locken!", rief Tara enttäuscht und bahnte sich einen Weg durch die Menge , um zu fliehen. ,,Tara bleib hier!", schrie Eyota, doch da war sie schon verschwunden. ,,Hinterher!", befahl der Leitwolf des anderen Rudels ein paar anderen Wölfen, ,,Lasst sie nicht entkommen!" Und schon liefen sie ihr hinterher, doch sie war zu schnell und hängte sie kurz vor der Brücke ab. Sie lief so schnell sie konnte und betrachtete von einem Hügel aus, was mit ihrem Rudel geschah. Die Wölfe von Stonebridge kesselten sie ein und kämpften mit ihnen, bis sie sich ergaben, doch Tara wusste, dass ihr Vater nicht so schnell aufgeben würde. Sie schämte sich, dass sie einfach fortgelaufen war, ohne ihrem Rudel im Kampf bei Seite zu stehen und beschloss,die Überlebenden zu befreien. Bloß wie? Wie sollte sie das anstellen, ganz allein? Zunächst musste sie sich einen Unterschlupf suchen. Ins geheime Tal konnte sie ja jetzt nicht mehr, da sie es Josh gezeigt hatte und der sein Rudel bestimmt dorthin führen würde. Enttäuscht lief sie kurz nach Hause, um ein paar Sachen zu holen und fand auf einem Berg eine Klippe, die sich gut als Aussichtspunkt eignete, um gut versteckt das Geschehen in Stonebridge zu beobachten. 



 , Wie konnte Josh mir das nur antun? Ich dachte, er wäre ein Freund, aber da habe ich mich wohl geirrt...', dachte Tara, als sie die Schmerzensschreie ihres Rudels hörte.  
,,Was machen die bloß mit meiner Familie?", fragte Tara sich selbst und stand auf. Jedoch konnte sie bei dem Nebel kaum was sehen. 
,,Tara?", fragte auf einmal eine Stimme hinter ihr. ,, Wie hast du mich gefunden, Josh?'', erwiderte Tara eiskalt ohne sich umzudrehen und starrte auf das vernebelte Tal, wo Stonebridge lag. ,, Ich bin deiner Spur gefolgt...Hör zu! Ich habe nichts von  dem Plan meines Rudels gewusst! Ehrlich!Das musst du mir glauben! Ich bin selbst von meinen Eltern und Freunden enttäuscht, dass sie bei der Sache mitmachen!"
Tara atmete tief durch ehe sie sich zu ihm wendete und in seine verwirrten Augen starrte. ,,Ist dir auch niemand gefolgt?'', fragte sie ihn, um sicher zu gehen. ,,Nein . Da war keiner. Die sind gerade alle bei deinem Rudel und foltern sie, bis sie sich ergeben.'' - ,, Da könnt ihr lange warten! Mein Vater würde eher sterben, als sich so einem großen Rudel anzuschließen. In so einer großen Schar ist es zu gefährlich ! Zum einen müsste man mindestens drei Mal am Tag auf die Jagd gehen, um alle satt zu kriegen, zum anderen fällt es zu sehr auf , sodass die Regierung  etwas davon mitkriegen könnte und euch alle in Versuchslabore einsperren würde.'' Josh räusperte sich und verwandelte sich zurück.  Auch Tara verwandelte sich zurück.  Schnell schnappte sie sich  ihren Rucksack, holte ein paar Sachen raus und zog sich an. ,,Hast du auch etwas für mich?'', fragte Josh beschämt, der sein Geschlechtsteil verdeckte . Tara schmunzelte und warf ihm eine Shorts zu: ,,Hier, die ist von meinem Vater. Er hat bestimmt nichts dagegen.'' Sie wollte ihm noch ein T-Shirt geben,aber er wollte nur ne Hose, wodurch sein muskulöser Körper noch mehr zu Geltung kam. Anscheinend fröstelte es ihn nicht.
Später beschlossen sie etwas zu schlafen, um Kräfte für die Rettung zu sammeln. So lagen beide auf der Klippe und starrten in die sternklare Nacht. Als Josh eingeschlafen war, konnte Tara nicht widerstehen und  linste auf seinen Körper. ,So ein starker Junge und dennoch merkt er nicht, wie alle in anhimmeln´,dachte Tara und deckte ihn mit einer Decke zu. 

Die Nacht war schon fast vorbei und so blieb ihnen nur wenig Schlaf. Die ersten Sonnenstrahlen schienen in die Stadt und zeigten die Kampfspuren von letzter Nacht. 
Der ganze Marktplatz war voller Blut . Sämtliche Marktstände und Cafes waren verwüstet. Von Wölfen fehlte jede Spur . Anscheinend schliefen alle. Tara sah das alles von der Klippe aus und fragte sich, ob noch jemand aus ihrem Rudel überlebt hatte. Der blutige Marktplatz schockierte sie, sodass sie sich noch mehr Sorgen machte. Josh schlief noch seelenruhig . 
Da kam Tara eine Idee:,, Josh! Josh wach auf!" Verschlafen kniff er die Augen zusammen und gähnte: ,,Was ist denn Tara?" 
,,Morgen ist doch Montag und da müssen doch die Jungwölfe wieder Schule, oder?" - ,,Ja, aber wieso fragst du?" 
Tara setzte sich neben ihn hin und erklärte ihm: ,, Wie wäre es, wenn du morgen auch wieder zur Schule gehst und die anderen ausfragst, wo sie mein Rudel versteckt halten?" 
Josh richtete sich auf und dachte nach: ,,Wir können auch zusammen hingehen. Sie wissen ja nicht, dass du die weiße Wölfin bist." . ,,Aber was ist, wenn sie dahinter kommen und uns gefangen nehmen?" - ,,Da ist was dran und wenn ich alleine gehen würde, würden die mich einsperren, um dich anzulocken. Nee, das ist zu riskant." 
Entschlossen stand Tara auf: ,,Ich habe meinem Rudel damals geschworen, mein Leben für sie zu riskieren und ich halte meinen Schwur! Ich werde morgen zur Schule gehen." - ,,Ok , dann komme ich auch mit. Aber jetzt haben wir noch einen ganzen Tag Zeit , an dem wir den Plan nochmal gründlich durchgehen können. Und in der Zwischenzeit können wir auch zum versteckten Tal gehen und was jagen." Tara nickte: ,,Wir können auch zu mir nach Hause, da müsste noch was im Kühlschrank sein." 

Behutsam gingen sie durch den Wald , überquerten mehrmals einen Bach, um ihre Spuren zu verwischen, und stießen schließlich auf die alte Hütte, in der sie schon seit zwei Jahren wohnte. 



,,Hier wohnst du?", fragte Josh, der sie einerseits bemitleidete, andererseits auch beneidete, weil er schon immer im Wald wohnen wollte, schon seit er ein kleiner Junge war und betrachtete alles mit Neugier. ,,Ja, schon seit zwei Jahren. Anfangs fand ich es etwas heruntergekommen, aber dann haben ich und meine Eltern alles renoviert", erzählte Tara, als sie ihn in ihr Zimmer führte. ,,Voll abgefahren!" - ,,So so, meinst du?"- ,,Als ich klein war, wollte ich auch immer im Wald wohnen, aber meine Eltern sind voll die Stadtwölfe und haben eh nur die Arbeit im Kopf", erzählte Josh aus seiner Erinnerung und betrachtete eine Figurensammlung in einem der Regale. ,,Oh , das ist nur so ein Hobby von mir. Ich schnitze gern und so kommt es, dass ich schon von jeder Tierart mindestens eine Figur habe." - ,, Damit könntest du echt Geld machen auf unserem Marktplatz." Bei dem Wort ,Marktplatz´musste Tara wieder an das Blutbad denken und blockte schnell ab: ,,Möchtest du was trinken?" Josh nickte und folgte ihr in die Küche.
 Leider war nicht mehr viel Essen da und so mussten sie doch auf die Jagd gehen. ,,Verzeih den schlimmen Haushalt, wir können leider nicht so oft einkaufen gehen, weil die nächste Stadt mehr als 500 Meilen entfernt liegt. Und so machen wir halt das meiste selbst . Die einen aus meinem Rudel sind Imker und machen den besten Waldhonig, deren Frauen haben mal als Näherinnen gearbeitet und so sorgen die halt dafür, dass jeder von uns was zum Anziehen hat. Die Ältesten kümmern sich um den Garten und die anderen, die gehen auf die Jagd. Ich bin für die Welpenaufsicht zuständig " - ,,Also so ne Art Babysitter?" - ,,Ja und ich muss sagen, es macht mir viel mehr Spaß, als manch andere Dinge. An Weihnachten fungiere ich als Weihnachtselfe und muss für die Jüngsten das Spielzeug herstellen, dass sie sich gewünscht haben." Josh staunte nicht schlecht über ihr Rudel und schaute sich alles genau an: ,,Wow! Das muss irre Spaß machen! Ich wünschte, in meinem Rudel hätte es auch schon so was gegeben. Du hast es echt gut hier. Frische Luft, überall Natur und das ganze Rudel vereint. Unser Rudel ist eher wie eine ganz normale Stadt. Man lebt als Kleinfamilie in einer großen Gemeinschaft, wo sich die meisten nicht mal bei Namen kennen."
Tara schaute ihn mitleidig an und klopfte ihm auf die Schulter: ,,Komm... Man kann sich nicht aussuchen, wo man geboren wird , aber dafür kann man später selbst entscheiden, wo man leben will. Das hab ich aus einem Buch und ich muss sagen, da ist was wahres dran." 

Und so gingen sie gemeinsam zum Tal, verwandelten sich aber erst dort in ihre tierische Gestalt, um nicht aufzufallen , und jagten Rehe, Hirsche, Rinder aber auch Schafe.
Mit der Zeit schien es ihnen Spaß zu machen. Abwechselnd hetzten sie die Tiere aufeinander zu, bis sie mindestens eins von jeder Art getötet hatten. Nur bei den Rindern hatten sie ihre Probleme, da man zu zweit nicht einen Bullen bekämpfen konnte, welcher seine Kälber beschützte. 
Am Abend lagen Tara und Josh vollgefressen wieder auf der Klippe. ,,Bist du auch so voll?," fragte Tara mit belegter Stimme. ,,Oh ja. So viel habe ich noch nie gefressen." - ,,Was soll man machen, wenn einem das Jagen so viel Spaß macht? So viel Spaß hatte ich beim Jagen noch nie." Josh lächelte und starrte ihr in die Augen: ,,Danke für den schönen Tag." - ,,Aber nein, ich hab zu danken, dass ich  mich doch nicht in dir getäuscht habe." 

Schließlich schliefen beide ein .









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen